Inhaltsverzeichnis:
- Mona Loos und ihre Rolle in der Notfallgeburtshilfe
- Die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst
- Main-Kinzig-Kreis als Vorreiter des Projekts
- Positive Erfahrungen und Ausblick
Mona Loos und ihre Rolle in der Notfallgeburtshilfe
Mona Loos, Hebamme aus dem Vogelsbergkreis, hat sich intensiv mit der Integration von Hebammen in Rettungseinsätze befasst. Ihr Ziel ist es, werdende Mütter sicher zu betreuen und unnötige Risiken zu vermeiden. In ihrer wissenschaftlichen Arbeit untersuchte sie die Umsetzung des Projekts in mehreren Landkreisen, darunter Fulda, Marburg-Biedenkopf und Main-Kinzig.
Laut Loos besteht die Hauptaufgabe der Hebammen im Rettungsdienst darin, die Dringlichkeit der Geburt einzuschätzen und zu entscheiden, ob ein Transport in die Klinik noch möglich ist. Falls nicht, unterstützen sie die Geburt direkt vor Ort. Diese schnelle Hilfe kann für Mutter und Kind lebensrettend sein.
Die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst
Hebammen, die sich für das Projekt registrieren, werden im Notfall über die Rettungsleitstellen alarmiert. Sie können entweder selbstständig zur Einsatzstelle fahren oder mit einem Einsatzfahrzeug abgeholt werden. Je nach Situation bleibt die Hebamme bei der Mutter oder begleitet sie auf dem Weg ins Krankenhaus.
Dennis Humburg, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Vogelsbergkreis, betont, dass Geburten im Rettungsdienst selten sind, aber eine große Herausforderung darstellen. Notfallsanitäter erhalten zwar eine Grundausbildung in Geburtshilfe, doch praktische Erfahrung fehlt oft. Daher sei die Anwesenheit einer Hebamme eine wertvolle Unterstützung für das gesamte Rettungsteam.
Main-Kinzig-Kreis als Vorreiter des Projekts
Der Main-Kinzig-Kreis war einer der ersten Landkreise in Hessen, die Hebammen in den Rettungsdienst integrierten. Mittlerweile ist das Konzept in vielen Regionen etabliert, darunter Waldeck-Frankenberg, Groß-Gerau, Gießen, Marburg, Vogelsberg, Fulda, Main-Taunus und Main-Kinzig. Zukünftig sollen auch der Wetteraukreis und der Lahn-Dill-Kreis folgen.
Gisela Prellwitz vom Deutschen Roten Kreuz in Hessen erklärt, dass Notfallsanitäter während ihrer Ausbildung auf Geburten vorbereitet werden. Dennoch sind solche Einsätze eine Ausnahme. Hebammen bringen wertvolle Fachkenntnisse und Routine in den Rettungsdienst und tragen damit entscheidend zur optimalen Versorgung von Mutter und Kind bei.
Positive Erfahrungen und Ausblick
Die bisherigen Erfahrungen mit dem Projekt sind äußerst positiv. Hebammen im Rettungsdienst reduzieren Stress und Unsicherheit bei Notfallpersonal und Schwangeren gleichermaßen. In den von Loos untersuchten Landkreisen wird das System daher sehr geschätzt.
Im Vogelsbergkreis beteiligen sich derzeit fünf weitere Hebammen an dem Projekt. Ihre Einsätze sind freiwillig, und die Vergütung erfolgt über die Krankenkassen. Viele betrachten die Arbeit als ehrenamtlichen Beitrag zur Gesellschaft, ähnlich wie bei der Feuerwehr. Loos betont, dass eine enge Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg essenziell ist, um eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten.
In der Praxis zeigte sich bereits, wie wertvoll das Konzept ist. Alle von Loos begleiteten Frauen erreichten rechtzeitig die Klinik und konnten ihre Kinder unter ärztlicher Aufsicht zur Welt bringen. Das Projekt „Hebammen im Rettungsdienst“ trägt somit maßgeblich zur Sicherheit von Mutter und Kind bei und stellt eine innovative Lösung für Notfälle dar.
Quelle: www.sn2world.com/de, faz.net