Dienstag, 28 Januar 2025 21:15

Krise in deutschen Krankenhäusern erreicht neuen Höhepunkt

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Deutsche Krankenhausgesellschaft Deutsche Krankenhausgesellschaft pixabay/Foto illustrativ

Die deutsche Krankenhausgesellschaft schlägt Alarm. Die Situation in den Kliniken hat sich dramatisch zugespitzt und stellt eine der größten Herausforderungen für das deutsche Gesundheitssystem dar. Mit einem geschätzten Defizit von 14 Milliarden Euro sind 80 Prozent der Krankenhäuser in finanziellen Schwierigkeiten. Besonders betroffen sind kleinere Krankenhäuser in ländlichen Regionen, die weniger als 300 Betten haben.

Inhaltsverzeichnis:

Finanzielle Schieflage der Krankenhäuser

Laut dem Vorsitzenden der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, ist die Lage „so dramatisch wie nie zuvor“. Die Defizite belaufen sich auf 14 Milliarden Euro, was viele Krankenhäuser an den Rand der Insolvenz bringt. 80 Prozent der Kliniken schreiben rote Zahlen, ein erschreckender Rekordwert. Besonders betroffen sind kleinere Häuser auf dem Land, die ihre Situation als äußerst pessimistisch einschätzen. Diese Einrichtungen spielen jedoch eine entscheidende Rolle bei der Versorgung in weniger dicht besiedelten Gebieten.

Rotkreuz-Krankenhäuser in der Krise

Auch die Krankenhäuser des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sind stark betroffen. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt bestätigte, dass bereits sechs von insgesamt 38 Krankenhäusern in ihrer Trägerschaft Insolvenz anmelden mussten. Die finanzielle Schieflage wird auf die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach initiierte Krankenhausreform zurückgeführt. Laut Hasselfeldt fehlen ausreichende Übergangsregelungen, die den Kliniken die Anpassung an die neuen Rahmenbedingungen erleichtern könnten.

Die Krankenhausreform und ihre Folgen

Die vom Bundestag beschlossene Krankenhausreform bringt tiefgreifende Veränderungen mit sich. Eine der zentralen Maßnahmen ist die stärkere Spezialisierung von Krankenhäusern. Zudem wird die bisherige Finanzierung über Fallpauschalen teilweise abgeschafft. Diese Reform soll langfristig Effizienz und Qualität verbessern, sorgt jedoch kurzfristig für erhebliche finanzielle Belastungen. Viele Krankenhäuser stehen vor der Herausforderung, ihre Strukturen umzustellen, ohne ausreichende finanzielle Unterstützung für den Übergang zu erhalten.

Ländliche Regionen besonders gefährdet

Besonders problematisch ist die Situation in ländlichen Gebieten. Kleine Kliniken mit begrenzter Bettenkapazität kämpfen mit niedrigen Einnahmen und steigenden Kosten. Für viele Patienten in diesen Regionen bedeutet die Krise längere Wege zur nächsten medizinischen Versorgung und eine geringere Verfügbarkeit von spezialisierten Behandlungen. Die drohende Schließung weiterer Krankenhäuser könnte die Versorgungssicherheit massiv gefährden.

Die aktuelle Lage zeigt, dass das deutsche Gesundheitssystem dringend nachhaltige Lösungen benötigt, um die Finanzierung und den Betrieb der Krankenhäuser zu sichern. Ohne ein schnelles Eingreifen droht eine weitere Verschärfung der Krise, insbesondere für ländliche Regionen und kleinere Einrichtungen.

Quelle: www.24edu.info/de, deutschlandfunk.de