Dienstag, 04 März 2025 14:27

DRK zieht sich aus Krankenhausbetrieb in Rheinland-Pfalz zurück

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Krankenhaus-Rheinland-Pfalz Krankenhaus-Rheinland-Pfalz pixabay/Foto illustrativ

Der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat beschlossen, sich aus dem Krankenhausbereich in Rheinland-Pfalz zurückzuziehen. Die Entscheidung wurde vor allem durch den starken wirtschaftlichen Druck im Gesundheitswesen beeinflusst. Die Leistungszahlen der DRK-Kliniken sind nach der Corona-Pandemie gesunken, wodurch sich die finanzielle Situation weiter verschärft hat.

Inhaltsverzeichnis:

Finanzielle Belastungen und gescheiterte Sanierungspläne

Das Deutsche Rote Kreuz hat in den vergangenen Jahren Millionen Euro investiert, um die medizinische Versorgung und Arbeitsplätze zu sichern. Ziel war eine finanzielle Konsolidierung, die in Zusammenarbeit mit politischen Verantwortlichen umgesetzt werden sollte.

Allerdings wurde ein neuer Sanierungsplan unmöglich, da die Rheinische Zusatzversorgungskasse hohe finanzielle Forderungen stellte. Die DRK-Trägergesellschaft Süd-West hatte mehrere Kliniken übernommen, konnte aber die steigenden finanziellen Defizite nicht mehr ausgleichen. Die Entwicklung der Leistungszahlen und unterschiedliche Zusatzversorgungskassen führten zur weiteren Verschlechterung der finanziellen Lage.

Zukunft der betroffenen Krankenhäuser und medizinischen Versorgung

Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) versichert, dass die medizinische Versorgung und die Arbeitsplätze an fünf betroffenen Klinikstandorten gesichert bleiben. Bereits mehrere Interessenten haben sich für eine Übernahme gemeldet.

Nach Angaben des Aufsichtsratsvorsitzenden soll die Insolvenz bis Ende Februar abgeschlossen sein. Das Gesundheitsministerium war von Anfang an in den Prozess involviert.

Allerdings stehen weitere Kliniken und medizinische Versorgungszentren in Rheinland-Pfalz und im Saarland finanziell unter Druck. Insgesamt sind 13 Einrichtungen der DRK-Trägergesellschaft betroffen.

Forderungen nach staatlicher Unterstützung

Die Opposition im rheinland-pfälzischen Landtag fordert eine Überbrückungsfinanzierung, um die Krankenhausversorgung bis zur Umsetzung der Krankenhausreform sicherzustellen. Ein weiterer Verlust eines systemrelevanten Anbieters könne sich das Bundesland nicht leisten.

Kritiker werfen der Landesregierung mangelndes Engagement vor und verlangen stärkere Unterstützung für das Gesundheitswesen. Der Rückzug des DRK zeigt die strukturellen Probleme des deutschen Gesundheitssystems auf. Die wirtschaftlichen Herausforderungen verschärfen sich weiter und erfordern dringende Reformen.

Quelle: webrivaig.com/de, rpr1.de