Donnerstag, 02 Mai 2024 17:24

Neuer Meilenstein in der Notfallmedizin

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DRF Luftrettung DRF Luftrettung fot: pixabay

Die Luftrettung in Deutschland markiert einen entscheidenden Fortschritt in der Notfallmedizin. Der Rettungshubschrauber Christoph 51, betrieben von der DRF Luftrettung, ist neuerdings mit einem bahnbrechenden Messgerät ausgestattet, das Hirnblutungen bereits am Einsatzort erkennen kann. Dieses Gerät, entwickelt unter der Leitung von Professor Dr. Christian Förch, dem Ärztlichen Direktor der Klinik für Neurologie im RKH Klinikum Ludwigsburg, basiert auf einem innovativen Protein-Bluttest und stellt eine Premiere in der deutschen Luftrettung dar.

Neue diagnostische Möglichkeiten

Der Kern dieses Fortschritts liegt im Einsatz eines speziellen Protein - Bluttests, der das sogenannte saure Gliafaserprotein (GFAP) nachweisen kann. Dieses Protein wird bei einer Hirnblutung aus den beschädigten Hirnzellen freigesetzt und kann somit schnell und effizient am Unfallort im Blut des Patienten identifiziert werden. Dies ermöglicht den Einsatzteams, bereits vor dem Transport ins Krankenhaus eine gezielte Diagnose zu stellen und so die Behandlungsrichtung zu bestimmen.

Klinische Studien und deren Ergebnisse

Eine erste erfolgreiche klinische Studie hat die Wirksamkeit und Zuverlässigkeit des Tests bestätigt. Weitere Untersuchungen sollen nun folgen, bei denen die Hubschrauberbesatzungen den Test in realen Einsatzsituationen erproben und so weiterführende Daten zur Effektivität des Verfahrens sammeln. Diese Studien sind entscheidend, um den tatsächlichen Nutzen des Verfahrens im Rettungsdienst zu belegen und möglicherweise eine breitere Anwendung in der Notfallrettung zu etablieren.

Die Bedeutung für die DRF Luftrettung

Dr. Gregor Lichy, leitender Hubschrauberarzt der Station der DRF Luftrettung in Stuttgart, betont die Bedeutung dieser Innovation - „In Fällen von Schlaganfall, Hirnblutung oder Schädel - Hirn - Trauma zählt jede Minute. Dank des neuen Tests können wir die notwendigen medizinischen Maßnahmen zielgerichteter und schneller einleiten.“ Die DRF Luftrettung plant, zusätzliche Rettungshubschrauber in Baden - Württemberg in die Studie einzubinden, um die Effizienz des Verfahrens weiter zu testen und zu validieren.

Die Einführung des Protein - Bluttests in den Luftrettungsdienst ist ein bedeutender Schritt in der medizinischen Notfallversorgung. Durch die Möglichkeit, schnell und zuverlässig Hirnblutungen zu erkennen, verbessert sich die Qualität der Erstversorgung erheblich. Dies erhöht die Überlebenschancen und die Qualität der weiterführenden Behandlung von Patienten mit schweren neurologischen Verletzungen. Die DRF Luftrettung zeigt sich einmal mehr als Vorreiter in der Implementierung medizinischer Innovationen, die das Potential haben, Leben zu retten und die Notfallmedizin nachhaltig zu prägen.

Quelle: Presse Portal