Samstag, 07 Dezember 2024 11:13

Datenleak und Erpressung erschüttern DRK Wolfenbüttel

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Datenleak - DRK Datenleak - DRK pixabay/Foto illustrativ

Seit Oktober kämpft der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Wolfenbüttel mit den Folgen eines schweren Datenskandals. Eine interne Auseinandersetzung eskalierte in gezielten Angriffen auf die Organisation, bei denen sensible Informationen gestohlen und veröffentlicht wurden.

Inhaltsverzeichnis:

Angriffe und Erpressung - Beginn des Skandals

Die Vorfälle begannen Mitte Oktober, als unbekannte Täter Spionagesoftware auf Geräten des DRK installierten. Die Hacker nutzten direkte Zugänge über Netzwerkdosen in der Zentrale, um auf interne Systeme zuzugreifen. Wenig später folgte eine Erpressung: Zwei Führungskräfte des Kreisverbands sollten entlassen werden, andernfalls drohten die Täter, gestohlene Daten öffentlich zu machen.

Nachdem die Forderungen abgelehnt wurden, setzten die Täter ihre Drohungen in die Tat um. Am 29. November verschickten sie bundesweit Massenmails mit sensiblen Daten. Diese beinhalteten Namen, Adressen, Telefonnummern, Geburtsdaten und vereinzelt auch Diagnosen sowie Unterstützungsgründe. Die Absender wirkten täuschend echt, als kämen sie direkt vom DRK.

Hunderte Betroffene - Reaktionen und Maßnahmen

DRK-Präsident Björn Försterling bestätigte, dass die Organisation unmittelbar Maßnahmen zur Schadensbegrenzung ergriffen hat. „Wir sind dabei, alle potenziellen Betroffenen zu informieren“, erklärte Försterling. Schätzungen zufolge sind Hunderte Personen betroffen.

Die Polizei und IT-Experten untersuchen den Fall intensiv. Ein Polizeisprecher bestätigte, dass sich die Ermittlungen auf eine konkrete Verdächtige konzentrieren. Es handelt sich um eine 31-jährige Mitarbeiterin des DRK, deren Nutzerkonto inzwischen gesperrt wurde. Auch ein ehemaliger Angestellter wurde befragt, gilt jedoch aktuell nur als Zeuge. Die Verbandsspitze geht von einem größeren Täterkreis aus.

Interne Konflikte als möglicher Auslöser

Die Angriffe auf das DRK stehen möglicherweise im Zusammenhang mit internen Spannungen. Nach personellen Umstrukturierungen im Rettungsdienst kam es offenbar zu Unzufriedenheit im Team. Diese Konflikte könnten die Täter motiviert haben, zu solchen drastischen Maßnahmen zu greifen. Ob dies tatsächlich der Auslöser war, bleibt Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Der Fall zeigt, wie gravierend interne Konflikte eskalieren können, wenn sie nicht rechtzeitig gelöst werden. Das DRK in Wolfenbüttel arbeitet weiterhin daran, die Sicherheitslücken zu schließen und das Vertrauen der Betroffenen wiederherzustellen.

Quelle: www.fox360.net/de, bild.de