Schon im guten alten antiken Rom der Aufseher, auf Lateinisch monitor genannt, was von einem Verb für "mahnen, erinnern, auffordern" abgeleitet ist.
Aufsicht
Im Englischen, aus dem schlußendlich unser deutsches Wort "Monitor" eingewandert ist, das wir in der Zwischenzeit schon ziemlich exzessiv verwenden, ist monitor eigentlich nur die Kurzform des aussagekräftigeren älteren monitor screen, was einen Bildschirm zur Kontrolle einer Fernsehaufnahme oder zur Überwachung elektronischer Anlagen bezeichnet. Unser "heimischer" Begriff "Bildschirm" ist übrigens noch gar nicht so besonders alt. Irgendwann nach dem Zweiten Weltkrieg hat er begonnen, sich zu etablieren. Wie es eben immer so ist: mit einem neuen Ding, einem Ding, das irgendwo weit, weit weg erfunden bzw. entwickelt wird/wurde, kommt auch sein NAME zu uns. Ein fremder, fremdländischer Name zumeist, der vielleicht anfangs gar nicht auf so besonders viel Gegenliebe stößt. Da ist der Gedanke nicht weit, daß man doch, bitteschön, den Überblick behalten will über seine eigene Muttersprache und - hopplahopp - denkt man sich, frisch getrotzt ist halb gewonnen, ein EIGENES Vokabel aus.
Draufsicht
Voilà - der Bildschirm ist geboren ... Freilich kann es auch gerade andersherum ablaufen: Jemand hört das fremde Wort, sieht das fremde Gerät - und ist entzückt. "Monitor", hört er ... "Monitor", läßt er sich im Gehörgang sowie auf der Zunge zergehen ... total super mega modisches Wörtchen, muß ich mir DRINGEND merken, dringend mit wasserunlöslicher Farbe hinter die Ohren schreiben. Ja, man fühlt sich doch vieeel besser, wenn man auf diese Weise wenigstens EIN WENIG an einer anderen überlegenen Kultur teilnehmen kann, sozusagen im Schnupper- oder im Abkupfermodus. Ja, und dann wird man diese frische Erwerbung, diese süße, elegante, praktische, geheimwissenschaftliche, insiderliche Neuanschaffung, diese leuchtende und glitzernde Errungenschaft wie einen Schatz hüten, mit stolzgeschwellter Brust vor sich hertragen - und bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit die bauernschlau oder lebensweise eroberte Beute eßlöffel- und geheimnisvollerweise hinaustrompeten.
Beaufsichtigung
Bei uns herrscht Demokratie. Auch in sprachlichen Angelegenheiten. Da lassen WIR uns NICHT in die Suppe spucken, das bestimmen wir selber! Wie WIR reden sollen, das wird uns kein dahergelaufener Ausländer einreden, basta! Da wird multifunktionell abgestimmt, mit den Beinen oder eben mit der Zunge. Prost!