Mittwoch, 15 Dezember 2021 07:04

Die Absicht des Monitors

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Fernseher Fernseher pixabay

Als Romantitel nicht von schlechten Eltern, was? Die Absicht des Monitors. Das Gesicht des Senators.

 

Die Umsicht des Navigators. Die Weitsicht des Traktors. Man gerät bereits in diesem Stadium ins Schwärmen. Die restlichen vierhundert Seiten sollten dann ein Klacks sein.

Ansicht

Die Ansichten von Eingeweihten und Uneingeweihten klaffen des öfteren steil auseinander. Wird hier formlos wider den Stachel gelöckt? Oder formvollendet der Schneider geböckt? Eine Teilmenge der Unendlichkeit besitzt ebenfalls unendlich viele Mitgliedselemente? Was ist denn DAS für eine Resümation? Medien gibt's wie Sand am Meer, Fernseher sind eine kleine, immer unbedeutender werdende unbefleckte Untergruppe davon. Aber, wie man den Eindruck hat, ist ihre Anzahl immer noch Legion. Es ist eben einfach Ansichtssache. Was man ansieht, ist Sache. Eines jeden einzelnen und einer jeden einzelnen. Da purzelen sie nur so durcheinander, die unmaßgeblichen Ansichten mit ihren unspaßgelblichen Anpflichten. Ist man wo zu Besuch, ersteht man sich eine hübsche Ansicht einer Landschaft, ist man wo wohnhaft, ist man der hinteren Ansicht eines graumelierten Gebäudes ausgeliefert. Wollen wir uns nicht mal 'n Fernseher zur Ansicht senden lassen?

Aufsicht

Man sitzt da so beschwingt vor sich hin, eines Tages, zeichnet aus der Hüfte die Aufsicht einiger Grassodenhäuser, und freut sich, daß die Kleine mal draußen ohne Aufsicht rumtollen kann. Fernseher keine zu sehen, so weit das Auge reicht. Manchmal reicht es einem eben. Ein Kind braucht wen, zu dem es aufsehen kann. Der von ihm als natürliche Autorität anerkannt wird, der als Vorbild dienen kann, noch mit einem moralischen Rückgrat ausgestattet ist. Die Tür wird aufgerissen, der Künstler aus etwas herausgerissen. Er war wohl ein wenig eingenickt, sieht zum süßen Eindringling auf. Jetzt nur kein Aufsehen erregen! Sich einfach ganz natürlich bewegen, sich wie ein Fisch im Wasser fühlen. Ironischerweise wird der diplomierte Sofatiger vom ungebändigten Wald- und Feld- und Wiesen- (und Garten- und Hof- und Treppenhaus-)tigersprößling mit einem unbändigen Stimmchen angesprochen. Folge mir unauffällig in die Küche, vermeide jedes unnötige Aufsehen!

Aussicht

Bevor die Kleinen nach draußen verschwinden, um sich ordentlich auszutoben, soll man ihnen da was in Aussicht stellen? Irgendwer hat sicher mal von sich gegeben: Die besten Versprechungen sind die leeren. Da weiß man schon im Vorhinein, daß man sie nicht zu halten braucht. Daß man sich da gar nicht erst aufschaukeln muß, weil man ja sowieso nur heiße Luft angekündigt hat. Die Aussichten sind glänzend, weil sie so trübe sind.