Samstag, 29 Juni 2024 12:50

Insolvenzverfahren der DRK - Krankenhäuser in Rheinland - Pfalz nähert sich dem Ende

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Krankenhäuser Krankenhäuser fot: pixabay

Die finanziellen Schwierigkeiten der Krankenhäuser des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Rheinland-Pfalz könnten bald der Vergangenheit angehören. Das Mainzer Amtsgericht hat kürzlich den Insolvenzplan gebilligt, was das Ende des Insolvenzverfahrens einläutet. Ab Ende Juli wird die reguläre Geschäftsführung den Betrieb der betroffenen Kliniken wieder übernehmen. Diese Entwicklung folgt der Zustimmung der Gläubigerversammlung zu den Sanierungsplänen, die eine umfassende Neustrukturierung und Spezialisierung der Krankenhausstandorte vorsehen.

Umstrukturierungen und Spezialisierungen

Die DRK - Krankenhäuser in den Standorten Altenkirchen, Alzey, Hachenburg, Kirchen an der Sieg und Neuwied stehen im Zentrum der Umstrukturierungsmaßnahmen. Insbesondere in Altenkirchen und Hachenburg wurden tiefgreifende Änderungen vorgenommen. So wurde beispielsweise in Hachenburg die Geburtsstation trotz erheblichen lokalen Widerstands dauerhaft geschlossen und das Krankenhaus in Altenkirchen zu einem ambulanten medizinischen Zentrum umgewandelt. Dort stehen jetzt nur noch 20 Kurzzeit - Betten zur Verfügung, verglichen mit 170 Betten vor der Insolvenz.

Standortbezogene Anpassungen

Während in Altenkirchen und Hachenburg größere Einschnitte zu verzeichnen sind, zeigt sich in Alzey eine stabilere Lage. Das DRK - Krankenhaus in Alzey gilt wirtschaftlich als gut aufgestellt, mit optimierten Operationsplänen und einer effizienteren Bettenbelegung. In Kirchen an der Sieg ist die Schaffung eines Zentrums für Frauenmedizin und Geburtshilfe geplant, und das DRK - Krankenhaus in Neuwied fokussiert sich verstärkt auf die Geriatrie.

Keine weiteren Sparmaßnahmen geplant

Laut Angaben der DRK - Trägergesellschaft sind derzeit keine weiteren Sparmaßnahmen vorgesehen. Dennoch lässt die Gesellschaft offen, dass es im Zuge der bundesweiten Krankenhausreform zu weiteren Umstrukturierungen kommen könnte. Die Gründe für den ursprünglichen Insolvenzantrag waren vielfältig, darunter die langfristigen Auswirkungen der Corona - Krise und signifikant gestiegene Energiekosten, welche die finanzielle Belastung der Krankenhäuser erheblich erhöhten.

Die erfolgreiche Verabschiedung des Insolvenzplans und die geplanten Umstrukturierungen sind ein bedeutender Schritt zur Sicherstellung der langfristigen Betriebsfähigkeit und zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in der Region. Während die DRK - Krankenhäuser in Rheinland - Pfalz auf einen neuen Anfang hinarbeiten, bleibt die Hoffnung, dass die umgesetzten Maßnahmen eine dauerhafte Stabilisierung des Gesundheitsnetzwerks ermöglichen werden.

Quelle: SWR AKTUELL