Ursachen für den aktuellen Mangel
● Rückgang während der Feiertage und Urlaubszeit: Die Gründe für den derzeitigen Mangel an Blutspenden sind vielfältig. Laut Patric Nohe, dem Bundessprecher der DRK-Blutspendedienste, haben die jüngsten Feiertage und die Urlaubszeit, zusammen mit Events wie der Fußball-EM, dazu geführt, dass weniger Menschen Blut spenden. Die Haltbarkeit von Blutkonserven ist begrenzt, was es zusätzlich erschwert, ausreichende Reserven zu bilden.
● Direkter Einsatz der Blutspenden: Das gespendete Blut wird sofort verwendet, sodass kaum Puffer-Reserven aufgebaut werden können. "Alles, was reinkommt, geht auch direkt wieder raus", betont Nohe. Dies zeigt die Dringlichkeit jeder einzelnen Blutspende.
● Kritische Lage in mehreren Bundesländern: Besonders angespannt ist die Situation in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Niedersachsen, wo bereits planbare Operationen verschoben werden mussten.
Strategien zur Bewältigung des Blutspendenmangels
● Mobilisierung der Bevölkerung: Um die kritische Lage zu bewältigen, setzt das DRK auf eine intensive Nutzung der verfügbaren Termine in den kommenden Wochen. Ziel ist es, die Versorgung mit lebenswichtigen Blutpräparaten sicherzustellen. Dazu wird ein großer logistischer und kommunikativer Aufwand betrieben, um mehr Menschen zur Blutspende zu motivieren.
● Fokus auf jüngere Generationen: Da viele ältere Menschen aufgrund von Medikamenteneinnahmen oder bestehenden Krankheiten nicht mehr spenden können, richtet sich der Appell nun verstärkt an junge Leute. Schon zwei Blutspenden pro Jahr könnten einen signifikanten Unterschied machen.
Ausblick und dringender Appell
Die Lage ist ernst, aber noch nicht hoffnungslos. Durch eine gesteigerte Spendenbereitschaft und die vollständige Auslastung der angebotenen Termine könnte die Versorgung stabilisiert werden. Das DRK betont, dass Blut nicht künstlich herstellbar ist und die Konsequenzen eines vollständigen Mangels katastrophal wären. Es ist daher von größter Bedeutung, dass jeder, der kann, sich zur Blutspende meldet. Patric Nohe warnt: "Wenn niemand mehr Blut spenden würde, würde das ziemlich schnell in einer großen Katastrophe enden."
Quelle: SPIEGEL