Stuttgarts Beitrag zur Genfer Konvention
Eine zentrale Figur in dieser historischen Entwicklung war Dr. Christoph Ulrich Hahn, ein Pfarrer aus Stuttgart, der im Namen des Königreichs Württemberg die Genfer Konvention unterzeichnete. Sein Engagement für das Rote Kreuz und dessen Prinzipien war wegweisend. Hahn gründete am 22. November 1863 in Stuttgart die erste nationale Rot-Kreuz-Gesellschaft außerhalb der Schweiz, wodurch Stuttgart zu einem der Gründungsorte der globalen Rotkreuz-Bewegung avancierte.
Die Grundsätze der Genfer Konvention
Die von zwölf Staaten unterzeichnete Konvention etablierte erstmalig international anerkannte Normen zum Schutz von Verwundeten und zur Neutralität des Sanitätspersonals. Ebenso wurde das Rote Kreuz als Schutzzeichen festgeschrieben. Diese Bestimmungen bildeten den Ausgangspunkt für das, was heute als humanitäres Völkerrecht bekannt ist und schufen einen rechtlichen Rahmen, der bis heute in bewaffneten Konflikten weltweit Anwendung findet.
Gedenken und gegenwärtige Bedeutung
Dr. Martin Schairer, der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, und Dr. Alexandra Sußmann, Stuttgarts Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, gedachten des Jubiläums der Genfer Konvention durch einen Besuch an der Stele auf der Stuttgarter Hasenbergsteige, wo Henry Dunant, ein Mitbegründer des Roten Kreuzes, zehn Jahre seines Lebens verbrachte. Diese Erinnerungsstätte, bestehend aus fünf weißen Marmorquadern, symbolisiert die bleibende Verbindung der Stadt zur Geschichte des humanitären Völkerrechts.
Stuttgarts historische und gegenwärtige Verantwortung
Die Errungenschaften der Genfer Konvention und die aktive Rolle Stuttgarts in ihrer Geschichte sind besonders in Zeiten von Konflikten in Europa von großer Relevanz. Die Einhaltung und Förderung des humanitären Völkerrechts bleibt eine zentrale Verpflichtung für Stuttgart und die internationale Gemeinschaft, um den Schutz von Zivilisten in Kriegsgebieten sicherzustellen und das Leid von Verwundeten zu lindern.
Quelle: DRK Stuttgart