Dienstag, 21 Dezember 2021 11:57

Baufinanzierung: Tipps und Tricks

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Besonders in den beliebten Großstädten scheinen die Mieten geradezu zu explodieren – doch die Zinsen für Kredite zeigen sich aktuell auf einem historisch niedrigen Niveau. So ist es kaum verwunderlich, dass viele Menschen darüber nachdenken, einfach eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen.

 

Auf einen Immobilienkredit kann dabei nur in den wenigsten Fällen verzichtet werden. Welche Tipps hinsichtlich der Baufinanzierung generell zu beachten sind, erklärt der folgende Beitrag.

Überprüfung des vorhandenen Eigenkapitals

Im ersten Schritt zur Baufinanzierung geht es darum, zu überprüfen, ob für den Immobilienkauf ausreichend Eigenkapital zur Verfügung steht. Vorhanden sein sollten zwischen zehn bis 20 Prozent der Gesamtsumme, also des Kaufpreises und den Erwerbsnebenkosten, die etwa für den Grundbucheintrag, den Notar und die Grunderwerbsteuer anfallen.

Je mehr Eigenkapital zur Verfügung steht, desto besser gestaltet sich die Situation, denn so lassen sich die Bauzinsen maßgeblich senken. Ohne vorhandenes Eigenkapital kann eine Immobilie nur erworben werden, wenn ein stabiles und ausreichendes Einkommen gewährleistet ist. Allerdings sollten die Erwerbsnebenkosten grundsätzlich nie über eine Finanzierung beglichen werden.

Beachtung der Erwerbsnebenkosten

Die Erwerbsnebenkosten, die mit dem Kauf oder dem Bau einer Immobilie einhergehen, können sich zwischen den einzelnen Bundesländern durchaus unterscheiden. In Hamburg müssen zukünftige Eigenheimbesitzer beispielsweise circa 6,2 Prozent der Gesamtsumme für die Nebenkosten einplanen. Auf die Grunderwerbssteuer entfallen dabei 4,5 Prozent, auf die Grundbucheintragung und die Notarkosten 1,7 Prozent. Allerdings zeigt sich die Grunderwerbssteuer in den meisten deutschen Bundesländer noch höher.

Diejenigen, die einen Makler in die Suche nach ihrer neuen Immobilie einbeziehen, müssen ebenfalls seine Courtage einkalkulieren, die abhängig von der jeweilige Region 3,5 bis sieben Prozent ausmachen kann.

Kalkulation von Tilgung und Zinsen

Um die monatliche Belastung kalkulieren zu können, kann eine recht simple Faustregel angewendet werden. Der Nominalzins wird dabei plus ein Prozent Tilgung gerechnet und durch zwölf Monate geteilt.

In Phasen, in denen wie aktuell ein sehr niedriges Zinsniveau herrscht, kann es sich als überaus lohnenswert erweisen, die Tilgung des Kredites möglichst hoch zu wählen.

Berücksichtigung von Rücklagen und Wohngeld

Nur, weil ein Eigenheim vorhanden ist, bedeutet dies keinesfalls, dass das Wohnen in Zukunft mit keinerlei Kosten mehr verbunden ist. Schließlich fällt Wohngeld etwa für die Verwaltungskosten, die Müllentsorgung und weitere Posten an.

Daneben ist es wichtig, eine finanzielle Rücklage zu besitzen, falls Instandsetzungsmaßnahmen nötig werden. Monatlich betragen diese Belastungen pro Quadratmeter rund drei bis 3,50 Euro bei einem Neubau, bei einem Altbau sind es zwischen drei bis vier Euro pro Quadratmeter.

Kalkulation der Belastungen

Die monatliche Belastung, die mit dem Immobilieneigentum einhergeht sollte inklusive der Nebenkosten nicht über 40 Prozent des Nettoeinkommens ausmachen. Nicht einberechnet werden dürfen dabei zusätzliche Monatsgehälter oder Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

Sollten zwei Einkommen genutzt werden können, ist außerdem daran zu denken, dass eines von ihnen durchaus wegfallen kann, beispielsweise durch eine plötzliche Arbeitslosigkeit oder die Geburt eines Kindes.

Vermeiden von Kombi-Modellen

In der Regel ist es nicht empfehlenswert, ein Darlehen in Form eines Kombi-Modells zu wählen, denn dabei wird in eine Lebensversicherung oder einen Bausparvertrag eingespart, anstatt den Kredit zu tilgen.

Um zu sparen, zeigt es sich als wesentlich effektiver, das Darlehen zurückzuzahlen, denn die Sparzinsen fallen stets niedriger als die Darlehenszinsen aus.