Viele unterschätzen, welche Gefahrenquellen gerade im Kinderzimmer lauern können. Lose Möbelstücke, ungesicherte Steckdosen und Materialien, die nicht kindgerecht sind, stellen teils erhebliche Risiken dar.
Ein sicheres Kinderzimmer umfasst damit weit mehr als den Verzicht auf zerbrechliche Dekorationen oder den Einsatz kindgerechter Farben. Der folgende Artikel liefert Eltern hilfreiche Tipps, um die potentiellen Gefahrenquellen zu minimieren und so eine Umgebung zu schaffen, in der die Kinder bedenkenlos groß werden können.
Möbel und Einrichtung - Sicherheit beginnt bei den Basics
Sobald die Kinder mobiler werden, wird das Kinderzimmer zu einem Ort, den sie mit größter Neugier erkunden. Die Möbel sollten daher nicht nur funktional, sondern auch stabil und sicher ausfallen.
Insbesondere größere Einrichtungsgegenstände, wie zum Beispiel Regale und Schränke, sind fest an der Wand zu verankern, um das Risiko des Umkippens zu vermeiden. Die Weltgesundheitsorganisation weist regelmäßig darauf hin, dass Unfälle durch umkippende Möbel eine der häufigsten Ursachen für häusliche Verletzungen bei Kleinkindern sind.
Der Schlafplatz verdient ebenfalls besondere Aufmerksamkeit, denn er ist einer der zentralen Bereiche des Kinderzimmers. Sichere Kinderbetten sind hier essentiell. Ein stabiles Bett ohne scharfe Kanten oder abstehende Teile sowie eine schadstofffreie Matratze sorgen dafür, dass die Kinder erholsam und gefahrlos schlafen können.
Ebenso wichtig ist eine klare Struktur im Raum, welche die Anreize für ein wildes Herumklettern reduziert und gleichzeitig für eine übersichtliche Ordnung sorgt.
Unfallprävention - Den Alltag der Kinder sicher gestalten
Es ist erstaunlich, wie schnell selbst kleine Kinder lernen, Schubladen zu öffnen, Knöpfe zu drücken oder kleine Gegenstände zu erreichen. Die Eltern sollten deswegen Schubladen und Türen mit Sicherungen ausstatten, die nur von Erwachsenen geöffnet werden können. Besonders in den unteren Schubladen, die für kleine Kinder leicht erreichbar sind, sind zudem keine potentiell gefährlichen Gegenstände wie Scheren oder kleine Teile, die verschluckt werden könnten, aufzubewahren. Teppiche und Vorleger sollten sich darüber hinaus als rutschfest zeigen, damit Unfälle durch Stolpern verhindert werden. Spezielle Antirutschmatten sind dafür in verschiedenen Größen erhältlich und ganz einfach unter Teppichen oder kleinen Läufern anzubringen.
Die Fenster wiederum stellen eine besonders häufig unterschätzte Gefahrenquelle dar – selbst niedrige Fenster sind für kleine Kinder nämlich oft ohne große Mühe erreichbar. Die Fenstergriffe lassen sich mit speziellen Verriegelungen sichern, um zu verhindern, dass Kinder diese eigenständig öffnen können. Daneben empfiehlt es sich, für die Fenster im Kinderzimmer kindgerechte Rollos oder Vorhänge zu verwenden, die keine Schlaufen oder Bänder aufweisen. So entsteht kein Risiko für eine versehentliche Strangulation.
Schadstofffrei und gesund - Die Materialien bewusst wählen
Bei der Einrichtung des Kinderzimmers wird in der Regel viel Wert auf die Optik gelegt. Doch auch die Qualität der Materialien spielt eine entscheidende Rolle.
Farben, Lacke und Teppiche sollten schadstoffgeprüft sein, um die Gesundheit der Kinder nicht zu gefährden. Leider sind viele herkömmliche Farben und Möbel lackiert, behandelt und enthalten chemische Substanzen. Diese können unter Umständen über einen langen Zeitraum ausdünsten. Sie belasten dann die Atemwege und lösen im schlimmsten Fall Allergien aus.
Bei dem Kauf von Wandfarben ist daher auf Produkte zu achten, die keine Lösungsmittel enthalten und explizit für die Verwendung im Kinderzimmer zugelassen sind. Naturholzmöbel ohne Oberflächenbehandlung sind zudem eine umweltfreundliche und gesundheitsschonende Alternative zu beschichteten Möbeln.
Dasselbe gilt auch für Teppiche und Stoffe: Wer hier auf natürliche Materialien wie Baumwolle oder Schurwolle zurückgreift, reduziert die Schadstoffbelastung und schafft ein gesundes Raumklima im Kinderzimmer.