Manche sehen sich gar als Botschafter zwischen den Völkern. Aber nur Wenigen ist klar, wie genau so etwas funktioniert und was es letztendlich bieten kann und was nicht.
Wo man den Test machen kann
Einen DNA-Test bekommt man im Internet oder über die weitverbreiteten Werbeanzeigen. Es gibt hierbei verschiedene Anbieter in unterschiedlichen Preislagen und abweichenden Leistungsspektren. Die Herkunftsbestimmung der eigenen Ahnen ist hierbei eine Standard-Leistung, die in den meisten Fällen angeboten wird und sich preislich meist zwischen 50 und 100 Euro bewegt. Außerhalb Deutschlands, etwa in den USA, kann man häufig auch einen DNA-Test finden, der eine umfassendere Analyse bietet, die zum Beispiel Gendefekte oder Veranlagungen zu bestimmten Krankheiten aufzeigen kann. Solche Tests liegen dann allerdings eher um den Preispunkt von 1.000 Euro. Sie fallen in Deutschland allerdings in eine Kategorie von Untersuchungen, die nur unter ärztlicher Betreuung durchgeführt werden dürfen. Daher stehen diese Tests von deutschen Anbietern nicht zur Verfügung.
Wie es funktioniert
Wer sich für einen DNA-Test entschieden hat, bekommt in der Regel ein Test-Kit zu sich nach Hause geschickt. Es ist dazu gedacht, selbst eine Probe der eigenen DNA zu nehmen. Ein Besuch in einer Arztpraxis ist daher nicht nötig.
Meistens handelt es sich bei dem Test um einen Wangenabstrich oder ein einfaches Spuck-Röhrchen, aber auch spezielle Mundspülungen oder Kaugummis werden von einigen Anbietern eingesetzt. Wichtig zu beachten ist, dass man eine halbe Stunde vor der Probenentnahme nichts essen oder trinken darf, um eine erfolgreiche Analyse nicht zu behindern. Hat man eine Probe nach der beigelegten Anleitung genommen, wird diese sicher verschlossen und in den Rückumschlag gesteckt, der normalerweise vorfrankiert beiliegt.
Im Anschluss übernimmt ein Labor die Auswertung. Hierbei wird die DNA, also der genetische Bauplan des Kunden, aus der Probe isoliert und mit hoher Genauigkeit analysiert. Durch den Vergleich mit bekannten Daten lassen sich Rückschlüsse auf Verwandtschaftsverhältnisse, aber auch die Abstammung genetischer Merkmale aus bestimmten Regionen ziehen. Diese werden als Prozentangaben in der Auswertung aufgelistet und auch auf einer Karte im eigenen Online-Profil angezeigt. Sie geben einen groben Überblick, von wo die eigene Familie durch ihre verschiedenen Vorfahren eigentlich stammt. Die Auswertung kann je nach Anbieter zwischen drei und acht Wochen dauern.
Was es wirklich kann
Die DNA-Tests können einem verraten, woher das eigene Erbgut ursprünglich stammt. Die meisten Tests versprechen hierbei eine hohe Genauigkeit. Da der Abgleich aber lediglich darauf basiert, welche Genabschnitten in den entsprechenden Regionen wie oft vorkommen, handelt es sich eher um eine Annäherung als einen Nachweis. Sprich, wenn einem ein Test etwa bescheinigt, dass man zu zehn Prozent Norditaliener ist, dann muss dies nicht zwingend richtig sein - es ist aber zumindest die wahrscheinlichste Einordnung der eigenen DNA.
Was die Erkennung von Verwandtschaftsverhältnissen an sich angeht, sind entsprechende Gentests aber sehr genau, solange die Verwandtschaft nicht zu entfernt ist. Bis etwas zu einer Cousine vierten Grades sind die Tests sehr verlässlich, können aber auch Verwandtschaften bis zum sechsten Grad anzeigen.
Im großen Ganzen werden derartige Tests auch eingesetzt, um die historische Ausbreitung des Menschen zu erforschen, etwa wann sich bestimmte Volksgruppen voneinander getrennt haben oder wann die Menschen bestimmte Gebiete erreicht haben. Auch Strafverfolgungsbehörden setzen gerne auf Gentests, wobei die Verwendung der Daten von DNA-Test-Anbietern in der Regel aufgrund des Datenschutzes nicht ohne weiteres möglich ist.