Rückgang der politischen Wertschätzung
Die Forsa - Studie hat einen Wertschätzungsindex (WSI) entwickelt, um die Anerkennung von ehrenamtlichen Tätigkeiten zu messen. Die Ergebnisse sind besorgniserregend: Nur 19 Prozent der Befragten fühlen sich von der Politik wertgeschätzt. Männer erfahren mit 23 Prozent etwas mehr Anerkennung als Frauen, von denen sich nur 15 Prozent wertgeschätzt fühlen. Besonders niedrig ist die Wertschätzung in Großstädten wie Düsseldorf, wo lediglich 17 Prozent der Ehrenamtlichen sich anerkannt fühlen.
Bessere Bedingungen könnten Engagement fördern
Die Studie zeigt auch, dass finanzielle Anreize das ehrenamtliche Engagement deutlich steigern könnten. Zwei Drittel der aktuell nicht ehrenamtlich Engagierten würden eher eine solche Tätigkeit aufnehmen, wenn es finanzielle Vorteile, wie Steuererleichterungen, Renten-Boni oder die Erstattung von Fahrtkosten gäbe. Des Weiteren wird eine stärkere Unterstützung und bessere finanzielle Ausstattung für ehrenamtliche Organisatoren gefordert.
Bürokratie als Hindernis
Ein weiteres großes Hindernis für das Ehrenamt ist die Bürokratie. Prof. Dr. Andrea Walter, Leiterin der Studie, betont, dass viele Ehrenamtliche gute Rahmenbedingungen als Ausdruck von Wertschätzung sehen würden. Effiziente Strukturen und Ansprechpartner in den Kommunen könnten dabei helfen, bürokratische Hürden zu überwinden und Frustration zu vermeiden.
Positive Entwicklungen
Trotz der kritischen Ergebnisse gibt es auch positive Entwicklungen zu vermelden. So haben die Finanzämter in Nordrhein - Westfalen begonnen, feste Ansprechpersonen für gemeinnützige Organisationen einzusetzen, was von den Betroffenen gelobt wird.
Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, das Ehrenamt in Deutschland besser zu unterstützen und die Wertschätzung für die Freiwilligen zu erhöhen. Politische Entscheidungsträger sind gefordert, effektive Maßnahmen zu ergreifen, um die Rahmenbedingungen für Ehrenamtliche zu verbessern und so deren Engagement und Motivation zu fördern.
Quelle: BILD