Entspannung und Co.: Immer öfter Natürliches statt Pillen
Immer mehr pflanzliche Alternativen erobern den Gesundheitsmarkt. Eine der bekanntesten ist Cannabis, das weltweit durch seine medizinischen Einsatzmöglichkeiten überzeugt. Besonders interessant ist, dass die Pflanze nicht nur für den Konsum, sondern auch in anderen Bereichen genutzt wird. Hier bietet beispielsweise der Anbieter Justbob eine breite Auswahl an Produkten, die speziell zur Entspannung entwickelt wurden. Ob zur Schmerzlinderung oder als entspannender Bestandteil von Aromatherapien – ihr Potenzial beeindruckt.
Die medizinische Wirkung wird durch zahlreiche Studien untermauert. In den USA geben 62 % der Nutzer an, Cannabis zur Linderung chronischer Schmerzen einzusetzen. Dabei belegt eine Studie der National Academy of Sciences von 2020 die Wirksamkeit bei Migräne und Arthritis. In Deutschland wurden im Jahr 2023 mehr als 370.000 Verschreibungen für medizinisches Cannabis ausgestellt, ein Anstieg von 18 % im Vergleich zum Vorjahr.
Nebenwirkungen bei Pflanzen?
Die Anwendung von Heilpflanzen wie Cannabis wird oft als natürliche und schonende Alternative zu synthetischen Arzneimitteln betrachtet. Dennoch sind auch bei pflanzlichen Heilmitteln Nebenwirkungen möglich, die nicht unterschätzt werden sollten. Im Vergleich zur Einnahme herkömmlicher Medikamente zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede in Art und Häufigkeit der unerwünschten Effekte.
Cannabis wird vor allem für seine entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften geschätzt. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen jedoch Müdigkeit, Schwindel und ein trockener Mund. Bei hohen Dosen können Halluzinationen oder Angstzustände auftreten. Eine langfristige und unsachgemäße Nutzung birgt das Risiko psychischer Abhängigkeit, obwohl es im Vergleich zu synthetischen Schmerzmitteln seltener zu schweren körperlichen Abhängigkeiten kommt.
Synthetische Medikamente, insbesondere Schmerzmittel wie Opioide, sind mit einer höheren Rate schwerwiegender Nebenwirkungen verbunden. Dazu gehören Übelkeit, Verstopfung, Atemdepression und ein hohes Suchtrisiko. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen können bei längerem Gebrauch Magen-Darm-Blutungen oder Nierenschäden verursachen. Der Unterschied zeigt sich besonders in der Schwere und Systemwirkung: Während pflanzliche Mittel oft mildere Nebenwirkungen haben, greifen synthetische Präparate tiefer in die Körpermechanismen ein.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei der Nutzung von Heilpflanzen
Die steigende Nachfrage nach Heilpflanzen bringt ökologische Herausforderungen mit sich. Unkontrollierte Wildsammlungen bedrohen viele Arten weltweit. In Europa sind rund 150 Heilpflanzenarten vom Aussterben bedroht. Nachhaltige Anbaumethoden und zertifizierte Sammelprojekte sind entscheidend, um die Bestände dauerhaft zu erhalten. In Deutschland stammen etwa 30 % der verwendeten Heilpflanzen aus kultiviertem Anbau, während 70 % in freier Wildbahn gesammelt werden. Die Hauptanbaugebiete für Heilpflanzen in Deutschland sind Thüringen, Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Ostfriesland.
Wirtschaftliche Bedeutung von Heilpflanzen
Heilpflanzen spielen eine zunehmend wichtige Rolle in der globalen Wirtschaft. In Deutschland werden rund 75 verschiedene Heilpflanzen auf etwa 13.000 Hektar erwerbsmäßig angebaut. Dabei gelten hohe Qualitätsansprüche, die durch bestes Saatgut, angepasste Produktionsverfahren und abgestimmten Pflanzenschutz sichergestellt werden. Der Arzneipflanzenanbau hat in Deutschland vor allem in den östlichen Bundesländern eine lange Tradition, wo schon zu DDR-Zeiten Heilkräuter angebaut wurden. Weitere Anbauländer sind Bayern, Hessen und Niedersachsen. Den größten Anteil an der Gesamtanbaumenge hat die Kamille, gefolgt von Lein, Mariendistel, Pfefferminze, Sanddorn, Fenchel, Johanniskraut und dem Wolligen Fingerhut.
Auch die Bedeutung ursprünglich in China beheimateter Heilpflanzen, wie zum Beispiel der Chinesische Engelwurz, nimmt in Deutschland zu. Die Bundesregierung hat es zum Ziel erklärt, die Anbaufläche bis zum Jahr 2020 auf 20.000 Hektar zu erweitern. Viele Pflanzen werden als Küchenkräuter oder Gewürze sowie als Heiltee verwendet. Dabei werden unterschiedliche Pflanzenteile als Rohstoffe für die pharmazeutische, kosmetische, chemische oder für die Nahrungsmittelindustrie genutzt. Gelingt es, die Anbaupotenziale für Arzneipflanzen zu erschließen, bietet sich der deutschen Landwirtschaft ein neuer Einkommensbereich mit hoher Wertschöpfung und für die deutsche Pharmaindustrie eine größere Unabhängigkeit von Importen.