Montag, 04 August 2025 12:20

Pflege in Deutschland - Mensch bleibt unersetzlich

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 Hasselfeldt warnt vor Pflegerobotern Hasselfeldt warnt vor Pflegerobotern Foto: pixabay

Pflegekräfte in Deutschland stehen vor wachsenden Herausforderungen. Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, betont, dass Roboter trotz technologischem Fortschritt die zwischenmenschliche Betreuung nicht ersetzen können. Besonders in der Pflege von dementen Menschen bleibe die menschliche Zuwendung unverzichtbar. Gleichzeitig warnt sie vor steigender Belastung in Pflegeeinrichtungen und fordert konkrete finanzielle Unterstützung durch die Bundesregierung.

Inhaltsverzeichnis:

Gerda Hasselfeldt warnt vor Robotern in der Pflege

„Ein Roboter wird niemals die menschliche Zuwendung ersetzen“, erklärte Gerda Hasselfeldt gegenüber der Funke-Mediengruppe. Sie macht deutlich, dass die emotionale Nähe in der Pflege eine Schlüsselrolle spielt, insbesondere bei demenziell veränderten Personen. Zwar könnten Maschinen bei körperlich anstrengenden Aufgaben unterstützen, doch menschliche Nähe könne ausschließlich von Menschen geleistet werden.

Trotz technischer Entwicklungen sei es nicht absehbar, dass intelligente Systeme kurzfristig in der Lage seien, persönliche Pflege zu übernehmen. Die Bedeutung des persönlichen Kontakts werde durch Technologie nicht reduziert. Hasselfeldt verweist darauf, dass der Einsatz von Robotik sinnvoll sein könne, etwa zur körperlichen Entlastung des Pflegepersonals, jedoch nur als Ergänzung – nicht als Ersatz.

Belastung des Personals in Heimen wächst

Immer mehr Pflegebedürftige in stationären Einrichtungen sind hochbetagt und schwer pflegebedürftig. Die Präsidentin des DRK betont: „Menschen, die in eine Pflegeeinrichtung kommen, werden immer älter. Gleichzeitig nimmt die Verweildauer dort ab.“ Diese Entwicklung führe dazu, dass Pflegekräfte unter wachsendem Druck stünden.

Der steigende Versorgungsbedarf in Heimen verlangt nach mehr Personal. Die Anforderungen nehmen zu, da immer mehr Bewohner intensivere Betreuung benötigen. Kurze Aufenthaltszeiten in Verbindung mit hohem Pflegeaufwand bedeuten für die Beschäftigten eine steigende Arbeitsbelastung, was sich auch auf die Qualität der Pflege auswirken kann.

Pflegeeinrichtungen für Hitzeperioden unzureichend vorbereitet

Viele Pflegeheime sind baulich nicht auf extreme Hitze vorbereitet. Hasselfeldt warnt: „Gerade bei Hitzewellen sind ältere Menschen großen Belastungen ausgesetzt. Viele Einrichtungen sind dafür weitgehend baulich noch nicht ausgestattet.“ Ältere Menschen zählen zu den besonders gefährdeten Gruppen während extremer Temperaturen.

Hinzu kommt, dass energetische Sanierungen aus finanziellen Gründen oft nicht realisiert werden können. Die Heime verfügen selten über ausreichende Eigenmittel. Das betrifft insbesondere Maßnahmen wie Klimatisierung, Dämmung oder moderne Belüftungssysteme. Die bestehende Infrastruktur genügt den heutigen Anforderungen vielerorts nicht mehr.

Finanzierung aus Bundesmitteln gefordert

Gerda Hasselfeldt fordert finanzielle Hilfe aus dem Infrastruktur-Sondervermögen der Bundesregierung. Sie unterstreicht die Notwendigkeit, Pflegeeinrichtungen an den Klimawandel anzupassen. „Ich hoffe darauf, dass Mittel aus dem Infrastruktur-Sondervermögen dafür genutzt werden können, die Einrichtungen im sozialen Bereich besser auszurüsten“, so die DRK-Präsidentin.

Konkret schlägt sie vor, Investitionen in hitzeresistente Bauweise und energetische Modernisierung zu fördern. Eine bessere Ausstattung soll helfen, die Gesundheit älterer Menschen in Zukunft besser zu schützen. Die Verantwortung liege laut Hasselfeldt auch bei der Politik – sie müsse zeitnah handeln, um eine krisenfeste Pflegeinfrastruktur sicherzustellen.

Quelle: Regional Heute, www.fox360.net/de