Inhaltsverzeichnis:
- Christian Peter und der lange Weg zum Projektstart
- Finger-Haus baut Gesundheitszentrum und Wohndorf
- Betreuungskonzept mit flexiblen Modulen
- Bau des Betreuten Wohndorfes ab Frühjahr 2026
- Engagement der Gemeinde Burgwald und steigende Pflegekosten
- Traditionelles Richtfest mit symbolischem Abschluss
Christian Peter und der lange Weg zum Projektstart
Vor rund sieben Jahren begannen die ersten Gespräche über den Bau der DRK-Tagespflege in Bottendorf. Christian Peter, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Frankenberg, erinnerte bei der Feier an diesen langen Vorlauf. Im August 2025 startete der Bau im Neubaugebiet Unterfeld III. Bereits nach acht Wochen konnte das Richtfest gefeiert werden. Das Gebäude wird von der Firma Finger-Haus aus Frankenberg errichtet.
Die Investitionssumme beträgt 1,2 Millionen Euro. In der Einrichtung sollen künftig bis zu 20 Personen betreut werden. Finger-Haus verantwortet zugleich den Bau eines angrenzenden Gesundheitszentrums sowie eines Betreuten Wohndorfes. Damit entsteht in Bottendorf ein zusammenhängendes Areal mit mehreren Versorgungsangeboten für ältere Menschen und Patienten.
Finger-Haus baut Gesundheitszentrum und Wohndorf
Klaus Cronau, Geschäftsführer von Finger-Haus, erläuterte den Baufortschritt. Derzeit wird die Bodenplatte für das Gesundheitszentrum vorbereitet. Die Fertigstellung des Zentrums ist für Ende 2026 vorgesehen. In dem Gebäude werden die Hausarztpraxen von Dr. Frank Uffelmann und Jochen Stenner sowie die Ergotherapie von Katharina Zielonka einziehen.
Das Gesundheitszentrum umfasst zusätzlich 240 Quadratmeter Praxisfläche für weitere Mieter. Außerdem entstehen dort Einzelappartements und Wohnungen mit mehreren Zimmern. Bewohner können bei Bedarf Betreuungsmodule der DRK-Tagespflege nutzen. Damit verbindet das Projekt medizinische Versorgung, Pflege und selbstständiges Wohnen an einem Ort.
Betreuungskonzept mit flexiblen Modulen
Die neue Tagespflege ist Teil eines umfassenden Quartierkonzepts. Neben der Betreuung von Tagesgästen kümmern sich DRK-Mitarbeiter auch um die Bewohner des geplanten Wohndorfes. Die Betreuung erfolgt auf Basis eines modularen Systems, das individuell anpassbar ist.
Bewohner können verschiedene Leistungen kombinieren, darunter:
- Haus-Notruf (Basismodul)
- Haushaltshilfe
- Gartenpflege
- Mittagessen
- Intensivere persönliche Betreuung
Die Fertigstellung der Tagespflege ist für April 2026 geplant. Danach soll der Betrieb mit bis zu 20 Gästen starten. Das Konzept ermöglicht älteren Menschen, länger in ihrer vertrauten Umgebung zu leben, ohne auf Unterstützung verzichten zu müssen.
Bau des Betreuten Wohndorfes ab Frühjahr 2026
Ab Frühjahr 2026 beginnt Finger-Haus gemeinsam mit privaten Investoren den Bau des Betreuten Wohndorfes. Vorgesehen sind zunächst zwölf Häuser mit einer Fläche zwischen 75 und 80 Quadratmetern. Später könnten sechs weitere Gebäude entstehen.
Die Nachfrage ist bereits hoch. Interessenten können die Häuser zu ortsüblichen Mieten beziehen. Die Bewohner buchen zusätzlich die gewünschten Serviceleistungen beim DRK. Investor Klaus Cronau betonte, dass das Projekt langfristig auf Eigenständigkeit und Sicherheit der Bewohner ausgelegt ist.
Engagement der Gemeinde Burgwald und steigende Pflegekosten
Burgwalds Bürgermeister Lothar Koch gilt als Initiator des Projekts Betreutes Wohndorf. Die Gemeinde stellte für das Gesundheitszentrum ein kostenloses Grundstück bereit. Sein Stellvertreter Manfred Glaßl bezeichnete das Vorhaben als „Herzensprojekt“ des Bürgermeisters.
Karl-Friedrich Freese, Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes und Erster Kreisbeigeordneter, unterstrich die Bedeutung ambulanter Angebote. Er verwies auf die steigenden Kosten stationärer Pflege. Während der Kreis vor sieben Jahren weniger als eine Million Euro für Pflegeheimkosten aufbringen musste, sind es heute fast zehn Millionen Euro. Diese Entwicklung zeigt die Notwendigkeit alternativer Konzepte wie dem in Bottendorf.
Traditionelles Richtfest mit symbolischem Abschluss
Zum Abschluss des Richtfestes sprach Zimmermann Simon Lamb den traditionellen Richtspruch. Er betonte, dass hier Menschen täglich Betreuung und Wärme finden werden. Gemeinsam mit seinem Kollegen Daniel Hasenow und DRK-Geschäftsführer Christian Peter leerte er ein Glas Schnaps nach altem Brauch und warf es vom Gerüst. Danach lud das DRK zu einem gemeinsamen Frühstück ein.
Mit dem Richtfest hat das Projekt einen wichtigen Meilenstein erreicht. Burgwald-Bottendorf wird damit in den kommenden Jahren zu einem Zentrum für moderne Pflege- und Wohnformen im Landkreis Frankenberg.
Quelle: HNA, www.milekcorp.com/de