Inhaltsverzeichnis:
- Voraussetzungen für die Spende
- Vorbereitung und Ablauf
- Unterschiedliche Spendeformen
- Nutzen für den Spender und aktuelle Versorgungslage
Voraussetzungen für die Spende
Blut spenden dürfen gesunde Menschen ab 18 Jahren mit einem Mindestgewicht von 50 Kilogramm. Vor jeder Spende erfolgt eine medizinische Einschätzung durch einen Arzt. Ausschlussgründe sind unter anderem akute Infekte, chronische Krankheiten, bestimmte Medikamente, frische Tätowierungen, Operationen oder kürzliche Auslandsreisen in Risikogebiete. Vorab kann man mit einem Online-Check prüfen, ob eine Spende aktuell möglich ist.
Zur Blutspende muss ein gültiger Personalausweis oder Reisepass mitgebracht werden. In vielen Blutspendezentren ist eine Anmeldung erforderlich, andere erlauben spontane Besuche. Die Blutentnahme erfolgt häufig auch bei wechselnden Terminen in mobilen Stationen.
Vorbereitung und Ablauf
Vor der Spende sollten Spender ausreichend trinken und auf eine leichte, eisenreiche Mahlzeit achten. Lebensmittel wie Linsen, Haferflocken oder Fleisch sowie vitamin-C-haltige Säfte unterstützen den Kreislauf. Körperliche Anstrengung vor und nach der Spende sollte vermieden werden.
Der gesamte Spendeprozess dauert rund 60 Minuten. Davon entfallen 5 bis 10 Minuten auf die eigentliche Entnahme von ca. 500 Millilitern Blut. Nach der Spende folgen eine Ruhephase sowie ein kleiner Imbiss. Zwischen zwei Blutspenden müssen mindestens 56 Tage liegen. Männer dürfen jährlich sechs-, Frauen viermal spenden.
Unterschiedliche Spendeformen
Neben der klassischen Vollblutspende gibt es auch Plasma- und Thrombozytenspenden. Bei der Plasmaspende wird das Blutplasma durch eine spezielle Maschine getrennt, während die restlichen Blutbestandteile dem Spender zurückgeführt werden. Diese Art der Spende kann häufiger erfolgen – mit nur wenigen Tagen Abstand.
Die Thrombozytenspende, bei der Blutplättchen gewonnen werden, dauert bis zu 90 Minuten und findet ausschließlich in spezialisierten Zentren statt. Blutplasma wird zur Herstellung wichtiger Medikamente verwendet, weshalb es eine zentrale Rolle in der medizinischen Versorgung spielt.
Nutzen für den Spender und aktuelle Versorgungslage
Blutspenden kann auch gesundheitliche Vorteile bringen. Jeder Spender erhält regelmäßig eine Kontrolle des Blutes auf bestimmte Krankheiten. Abweichungen werden direkt mitgeteilt. Studien deuten zudem darauf hin, dass regelmäßige Blutspenden bei bestimmten Menschen zu einem niedrigeren Blutdruck beitragen können.
Deutschland leidet unter einem konstanten Mangel an Blutspenden. Nur etwa drei Prozent der Bevölkerung spenden regelmäßig. Das Deutsche Rote Kreuz nennt eine tägliche Bedarfszahl von etwa 15.000 Spenden. Besonders im Sommer steigt der Bedarf durch erhöhte Unfallzahlen, etwa bei Motorradunfällen, sowie Urlaubsabwesenheiten. Blutpräparate wie Thrombozyten sind zudem nur vier Tage haltbar, was eine kontinuierliche Spendenbereitschaft erfordert. Wichtige Fakten auf einen Blick:
- Mindestalter: 18 Jahre
- Mindestgewicht: 50 Kilogramm
- Zeitaufwand pro Spende: ca. 60 Minuten
- Spendenabstand: mindestens 56 Tage
- Jahreslimit: Männer bis zu 6 Mal, Frauen bis zu 4 Mal
- Täglicher Bedarf in Deutschland: rund 15.000 Spenden
Nur eine kontinuierliche Spendenbereitschaft sichert langfristig die Versorgung aller Patienten mit Blutpräparaten.
Quelle: Frankfurter Allgemeine