Wenn sie nämlich geschmerzt hat. Barriere- und enttäuschungsfreies Reisen – ja, da lacht einem das Herz im Leibe bei dieser Vorstellung! Immer nur frisch und fromm voran!
Klassisch und barock reisen
Wollten fahrende Händler und sonstige Reisende einen Weg nutzen (was, nebenbei bemerkt, durch den sogenannten Straßenzwang gar nicht so einfach zu vermeiden oder umgehen war), mußte im Mittelalter ein entsprechender Obolus an den lokalen Grundherren entrichtet werden. Am einfachsten zu kontrollieren waren hiebei Brücken und Tore, eventuell Schlösser, die, wie der Name der letzteren deutlich vor Augen führt, den Durchgang durch eine vergleichsweise enge und dadurch einfacher zu beherrschende Stelle verschlossen – oder eben freigaben. Liniengeld, Pflasterzoll, Sundzoll, Rheinzoll, Weserzoll, Goldener Steig, Wegegeld, Brückengeld, Chausseegeld – all dies waren Bezeichnungen für die Benutzung bestimmter Streckenabschnitte bzw. bestimmter Nadelöhre. Auf den Punkt gebracht: für Benutzungsgebühren unterschiedlichster Couleur. Die einen errichten und unterhalten die Infrastruktur, die anderen finanzieren diese Maßnahmen.
Einfach und bequem unterwegs sein
In der Europäischen Union herrscht ein gewisses Diskriminierungsverbot, was sogar auch explizit sog. versteckte Vorschriften betrifft. Alle müssen gleich behandelt werden, egal, welche Staatsbürgerschaft sie besitzen. Gefällt der Kanal, die Innenstadt, die Autobahn Polen, Griechen und Finnen? Für die Öresundquerung muß genauso ein Entgeld berappt werden wie für die Großglockner-Hochalpenstraße, für den Tunnel durch den Großen St. Bernhard genauso wie für das Viadukt von Millau, die Krk-Brücke, den Kalimash-Tunnels oder die Donaubrücke zwischen Rousse und Giurgiu, also zwischen Bulgarien und Rumänien. Man kann also sowohl Vereinheitlichungstendenzen beobachten als auch kleinflächige, regionale Vorgangsweisen, Konzepte, die nur für eine regional sehr begrenzte Sache gelten. Sei es wie es sei: es lohnt sich auf jeden Fall, seine Nase ein wenig tiefer in diese kunterbunte Welt verschiedener Vorschriften und Bestimmungen zu tauchen – man will sich ja schließlich und endlich das Leben vereinfachen und nicht noch zusätzlich erschweren.
Mühsam und beschwerlich reisen?
Reisen, ein schönes Bild! Gar manches Mal ist Reisen aber auch ganz schön wild, was nicht immer nur "romantisch verbrämt wild" bedeuten muß. Also: Ahoi, glückliche Reise!